Start des Forschungsprojekts TAPE zur beruflichen Teilhabe von Personen mit schweren psychischen Erkrankungen

Die Förderung beruflicher Teilhabe von Personen mit schweren psychischen Erkrankungen ist wichtig für einen inklusiveren Arbeitsmarkt. Daher werden im Forschungsprojekt TAPE Einstellungen, Barrieren und förderliche Faktoren für die berufliche Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt aus der Perspektive von Arbeitgebern und psychisch erkrankten Personen empirisch untersucht. Das Projekt der Universität Ulm in Kooperation mit den MutMacherMenschen gemeinnützige e.G. startete im März 2022.

Eine Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt trägt maßgeblich zur sozialen Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen bei. Diese sind häufiger arbeitslos oder bereits in jungen Jahren berentet und damit weitgehend von beruflicher Teilhabe exkludiert. Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland verpflichtet, den Arbeitsmarkt inklusiver zu gestalten.

Trotz guter Evidenz zur Wirksamkeit von unterstützter Beschäftigung auf die berufliche Teilhabe sowie der nachdrücklichen Empfehlung einer raschen Platzierung auf dem ersten Arbeitsmarkt durch Fachgesellschaften, gestaltet sich die breite Umsetzung schwierig. Es mangelt an der Bereitstellung kompetitiver Arbeitsplätze, die an die besonderen Bedürfnisse von psychisch kranken Personen angepasst sind, sowie an niedrigschwelligen Zugängen zu einfachen Beschäftigungen.

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Praxistaugliche Maßnahmen

Hier setzt das Projektvorhaben von TAPE (Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt von Personen mit schweren psychischen Erkrankungen) an: In einem partizipativen Prozess zwischen der Universität Ulm und den MutMacherMenschen werden das Praxiswissen der zentralen Akteure (Arbeitgeber:innen und Betroffene) untersucht und für die Entwicklung von praxistauglichen Maßnahmen zur beruflichen Teilhabeförderung genutzt. Dazu werden im ersten Teil förderliche und hinderliche Faktoren einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt aus der Perspektive der Akteure anhand von qualitativen und quantitativen Befragungen ermittelt. Danach folgt die systematische Analyse von praxisbezogenen Lösungserfahrungen bei der Beschäftigung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Auf den Ergebnissen aufbauend werden im zweiten Teil praxistaugliche Maßnahmen für Arbeitgeber:innen und Betriebe zur Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen entwickelt.

Aktuell wird eine Auftaktveranstaltung im Juli geplant. Eingeladen werden unter Anderem Vertreter der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Akteure des sozialpsychiatrischen Netzwerks.
www.mutmachermenschen.de
www.uni-ulm.de